Ob in der Stadt oder im Münchner Umland:
Mit vielen Orten verbinden sich Erinnerungen
an berühmte Persönlichkeiten und ihre Werke.
Eine Einladung zur literarischen Spurensuche.
Odeonsplatz - Feldherrnhalle
Herr Hessreiter war jetzt auf den Odeonsplatz gelangt. Vor ihm hob sich die Feldherrnhalle, eine Nachbildung der Florentiner Loggia dei Lanzi, errichtet den beiden größten bayrischen Feldherren, Tilly und Wrede, von denen der eine kein Bayer und der andere kein Feldherr war. Herrn Hessreiter, sooft er die Feldherrnhalle sah, gab es einen kleinen Stich. Er erinnerte sich, welche Freude er als ganz junger Mensch gehabt hatte an dem schönen Bauwerk, das der Architekt Gärtner mit sicherem Takt als Abschluss der Ludwigstraße hingesetzt hatte. Aber schon als Knabe hatte er erleben müssen, dass man auf die Treppenwangen zwei schreitende Löwen setzte, die strenge, vertikale Wirkung des Bauwerks zerstörend.
Lion Feuchtwanger: Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz
Die Energie, mit der die robuste Wirtin sich in ihren Räumen Respekt zu verschaffen wußte, war erstaunlich. Alkoholische Exzesse duldete sie nicht. Gab es Krach, dann ging sie ganz persönlich dazwischen und wies die Übeltäter hinaus, griff auch selber mit ihren kräftigen Armen zu, wenn jemand widerspenstig war. Ich sah mit eigenen Augen, wie sie gleichzeitig zwei spektakelnde Studenten hinausschmiß: mit jeder Faust im Hemdkragen eines der Sünder, stieß sie die beiden fortwährend gegeneinander und drängte sie dabei vorwärts, bis sie vor der Tür angelangt waren.
Erich Mühsam: Unpolitische Erinnerungen. Die Gäste der Kathi Kobus
Aufkirchen am Starnberger See
So grün hab ich das Gras noch nie gesehen
noch nie den See so blau.
Ich muss verwundert stehen bleiben
und frage mich: Was ist geschehen?
Ich kenne doch die Gegend so genau
und könnte blind das kleinste Ding beschreiben.
Ich denke nicht ans Weitergehen
und schaue nur in dieses Grün und Blau.
Oskar Maria Graf: Heimat überall
Barer Straße 37
Ich kam aus dem Halbrausch und dem vernebelten Taumel kaum mehr heraus und tobte wie ein ungeschlachter brüllender Bär durch die eng aneinandergepreßten Tanzenden im überfüllten Atelier herum.
Oskar Maria Graf: Gelächter von außen. Aus meinem Leben 1918-1933
Vielleicht hatte er sich mit nervös vorgreifender Naivität, ohne also ruhig zu realisieren, daß der Philosoph schon 1804 gestorben war, sich in die närrische Idee verrannt, dieser habe ihn, Karl Valentin, auf der Bühne gesehen und durchschaut? Ich weiß es nicht. Wie es gewesen sein mag: er fand sich bei Kant psychologisch porträtiert.
Wilhelm Hausenstein: Die Masken des Komikers Karl Valentin
... die vermeldende Feder kann eigentlich nur ihre Ohnmacht bekennen, diese neue Szene zu beschreiben. Sie will auch nur eben an die Vorstellung der Menschen appellieren, die wissen, wer Valentin, wer Liesl Karlstadt ist.
Wilhelm Hausenstein: Die Masken des Komikers Karl Valentin
Wie schon in Berlin, richtete sich Frank das größte Zimmer, das geradezu ein Saal war, als Arbeitszimmer ein: mit rotem Teppich und roter Tapete, roten Vorhängen aus billigem Stoff, mit gelben Borten eingefaßt, gelb gebeizten und rot gestrichenen Bücherregalen und Sesseln, auch möglichst rot, in einem großen Kreis arrangiert, mit seinem Büroschreibtisch im Hintergrund. Darüber das Gemälde von mir als Lulu, an den Wänden die Laute, die Gitarre, die Mandoline, die Flöte, die stumme Geige, Cinellen und was er sonst noch an Instrumenten spielte.
Tilly Wedekind: Lulu, die Rolle meines Lebens
Ich war zwanzig und fühlte mich sehr wohl und lustig in meiner Haut, auch mit dem Studium, mit den Brüdern, dem Tennisklub und allem, war sehr zufrieden und wußte eigentlich nicht, warum ich nun schon so schnell weg sollte.
Katia Mann: Meine ungeschriebenen Memoiren
Die Wohnung war nicht groß. Nach vorn, mit dem Blick auf den Garten, lagen Thomas Manns Arbeitszimmer, der Salon und das Speisezimmer. Um die Ecke befanden sich ein Badezimmer, Thomas Manns Schlafzimmer, Frau Katias Zimmer, noch ein kleines Zimmer und ein Fremdenzimmer, das später zum Kinderzimmer wurde.
Peter de Mendelssohn: Der Zauberer. Das Leben des deutschen Schriftstellers Thomas Mann. Band 2
Polling, Doktor-Faustus-Weg
Ich erinnere mich, dass wir einige Augenblicke an der „Kuhmulde“ haltmachten; wir taten ein paar Schritte seitwärts vom Feldwege und blickten, den Schein der sich schon neigenden Sonne im Gesicht, auf das Wasser. Es war klar; man sah, dass nur in der Nähe des Ufers der Grund flach war. Schnell fiel er schon in geringer Entfernung davon ins Dunkle ab.
Thomas Mann: Doktor Faustus
LiteraTouren und weitere Themenrundgänge in München
»Ein Unsinn hört auf, ein neuer beginnt«: Oskar Maria Grafs frühe Münchner Jahre (1911 bis 1919)
Dichter, Anarchist, Revolutionär:
Gustav Landauer in München
Liebe in Zeiten des Kriegs -
Zenzl und Erich Mühsam
»War einmal ein Revoluzzer …«
Die Revolution von 1918/19 und ihre Schriftsteller
Kneipen und Kaffeehäuser:
Treffpunkte der Münchner Literaten
»Frag nichts, sag nichts, geh mit!«
Bedeutende Frauen berühmter Schriftsteller
Die Bücherverbrennung vom
10. Mai 1933
Fuchsstraße 2
(Er) hätte nichts zu lachen, wenn er nicht das besäße,
was die Leute, die nichts davon verstehen, seinen
"unverwüstlichen und sonnigen Humor" zu nennen belieben.
Erich Kästner: Kästner über Kästner
Lion Feuchtwangers Wurzeln
im Lehel
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Literarisches München zur Zeit
von Thomas Mann
Literatur und NS-Widerstand
Ein Rundgang auf dem Friedhof Bogenhausen
Stelen – Tafeln – Steine ...
Orte der Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit
Jüdisches Leben in München
bis 1938:
Familie Feuchtwanger und Schalom Ben Chorin
»Der Kurfürst weiß nicht, was
ich kann.«
Mozart in München
zu meinen Rundgängen gibt es
im München-Programm des
DGB Bildungswerks Bayern:
www.bildungswerk-bayern.de/muenchenprogramm
im Programm der
Münchner Volkshochschule:
www.mvhs.de
oder einfach per Mailanfrage an:
rita.steininger@t-online.de
Rita Steininger
München literarisch
Von der Altstadt in die Welt der Schwabinger Bohème
Elvira Bittner, Rita Steininger
Jüdisches München
Auf den Spuren jüdischen Lebens in München bis 1938
Rita Steininger
Gustav Landauer
Ein Kämpfer für Freiheit und Menschlichkeit
Rita Steininger
Weil ich den Menschen spüre, den ich suche
Zenzl und Erich Mühsam
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